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Beckmeyer: Seit 30 Jahren geht es abwärts

■ Debatte über Außenwirtschaft und „World Trade Center“ / CDU, FDP und Grüne kritisieren SPD-Senator

Die Bremer Bürgerschaft erlebte am Donnerstag die Fortsetzung der wirtschaftspolitischen Debatte vom Mittwoch, diesmal speziell zum Thema Außenwirtschaft. Anlaß war eine Anfrage der CDU zum 27,5 Millionen teure „Asian Pacific Center — World Trade Center“ (WTC) in der Birkenstraße gewesen, mit dem Bremen ostasiatische Firmen nach Bremen anziehen wollte.

„Völlig stümperhaft“ sei die Umsetzung des Konzeptes für das WTC gewesen, kritisierte Ronald Mike Neumeyer (CDU), von dem Konzept sei wenig geblieben. Das Häfenressort verweigere aber auf die parlamentarischen Anfragen der CDU die klare Antwort (vgl. taz 5.4.)

Die Vertreter der Koalitionsparteien, das war das erstaunliche der Debatte, stimmten im wesentlichen in diese Kritik am SPD-Häfensenator ein: Ein „Prachtbau“ sei hingestellt worden, sagte Peter Braun (FDP), hat man die - abgesprungenen - Firmen aus Fernost mit falschen Hoffnungen angelockt?

Manfred Schramm (Grüne) zweifelt ebenso, ob sich die Millionen für das World Trade-Center gelohnt haben. Schon 1991 habe man beim Besuch in New York festgestellt, daß das dortige WTC ein „normales Bürohaus“ geworden sei.

Selbst SPD-Kollege Andreas Weichelt räumte bei aller pflichtgemäßen Verteidigung seines (SPD-)Senators ein, daß „der große Wurf“ mit dem WTC nicht gelungen sei. In dem abschließenden Außenwirtschaftsbericht Ende Oktober werde, so hofft er, eine Kosten-Nutzen-Rechnung und eine Finanzplanung nachgereicht.

Senator Uwe Beckmeyer verteidigte sich vehement und lautstark, in der Sache aber defensiv: Seit 30 Jahren sei die bremische Außenwirtschaft „permanent nach unten gegangen“, rief er den Vertretern der freien Wirtschaft entgegen, die „staatlichen Anstrengungen“ seien eine Reakton auf „fehlende private Impulse“. Natürlich habe die Außenwirtschaft in Hamburg oder Düsseldorf „wesentlich mehr Substanz“ als in Bremen: „Das ist der Unterschied.“ Vor diesem düsteren Hintergrund sind natürlich auch bescheidene Erfolge beachtlich.

Beckmeyer räumte erstmals ein, daß das WTC eine „schwierige Startphase“ gehabt habe. Aber: „Wir haben in den letzten Monaten hart in diesem Center aufgeräumt“. 48 Prozent der Büros seien inzwischen vermietet, 38 Prozent noch kostenlos an Firmen aus dem asiatischen Raum überlassen, 13 Prozent stehe leer.

Die Antwort auf die Frage, was für Firmen denn nun Mieter im WTC sind und ob sich das von einem normalen Bürohaus mit Pracht-Fassade unterscheidet, blieb er schuldig. K.W.

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