: PLO-Chef Arafat kündigt israelischen Truppenabzug an
■ 11. Runde der Nahost-Gespräche begonnen
Tunis/Jerusalem (AFP/dpa/taz) – Bevor gestern spät abends in Washington die elfte Runde der Nahost-Friedensgespräche begann, verbreiteten hochrangige Funktionäre der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) euphorische Nachrichten. Die israelische Regierung werde innerhalb von vier Monaten nach der Unterzeichnung eines Abkommens mit den Palästinensern ihre Truppen aus dem Gaza-Streifen und der in der Westbank gelegenen Stadt Jericho abziehen, erklärte PLO-Chef Arafat. Er selbst werde sich in den kommenden Tagen mit dem israelischen Premierminister Rabin treffen, hieß es im PLO-Hauptquartier in Tunis. Als Treffpunkt kämen Marokko und Tunesien in Frage. Arafats Berater Bassam Abu Scharif meinte, die PLO werde demnächst durch eine palästinensische Regierung mit Sitz in Jericho ersetzt. Die israelische Regierung äußerte sich nicht zu diesen Behauptungen. Die in Jerusalem verbreitete Fassung des Abkommens zwischen PLO und israelischer Regierung ist jedoch mit den Verlautbarungen der PLO-Führung kaum zu vereinbaren. Demnach ist ein israelischer Abzug aus Teilen der besetzten Gebiete nicht vorgesehen. Die israelischen Soldaten sollen nur die Städte Jericho und Gaza verlassen und in deren Umgebung stationiert werden. Der Generalsekretär der israelischen Arbeiterpartei, Zvili, erklärte, seine Regierung begrüßte einen Umzug der PLO-Zentrale in den Gaza-Streifen oder nach Jericho. Arafat werde dort von israelischem Militär beschützt werden. Seite 8
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