■ Norwegische Walfänger drohen Paul McCartney: Blutige Walkampfszenen auf Tournee
Oslo (dpa/taz) – Norwegische Walfänger haben Paul McCartney damit gedroht, seine geplanten Gastspiele in Oslo notfalls verbieten zu lassen.
Streitpunkt ist ein Video, das der Ex-Beatle auf seiner Europatournee jeweils zum Beginn der Konzerte zeigen will. In dem 15minütigen Streifen geht es um Gewalt gegen Tiere. Der Film, der in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace entstand, soll angeblich auch blutige Walfangszenen dokumentieren. McCartney startet seine Tournee heute in Berlin.
Wenn dieser Film die „üblichen Greenpeace-Verdrehungen“ enthalte, so der Sprecher der norwegischen Walfänger, Steinar Hastesen, werde man versuchen, den Film oder sogar die für den 27. und 28. September vorgesehenen Konzerte verbieten zu lassen. Per Danielsen, der Anwalt der Walfänger, verlangte in einem Brief an McCartney, das Video vor Beginn der Tournee sehen zu können. Die Konzertveranstalter baten unterdessen die norwegische Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland zu einem gemeinsamen Gespräch mit McCartney über das Walfang-Problem. Bislang gebe es jedoch noch keine Antwort, hieß es in Oslo. Norwegen hat erst kürzlich vor der internationalen Walfang-Kommission in Tokio angekündigt, künftig wieder seinen Fischern den Fang von jährlich 300 Walen zu erlauben.
Der Künstler und seine Frau Linda haben sich in der Vergangenheit wiederholt gegen Tiermißhandlungen ausgesprochen. McCartney gilt als Gegner des kommerziellen Walfangs.
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