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Tourismusland

Ein neues Großprojekt im bislang vom Tourismus noch wenig berührten Norden Goas bestätigt den Verdacht vieler TourismuskritikerInnen: Goa ist im Rahmen der großen indischen Wirtschaftspläne exklusiv für den Tourismus bestimmt und soll sozusagen zu einer „touristischen Freihandelszone“ entwickelt werden.

Ausmaß und Bedingungen des neuen Projektes stellen alles bisherige in den Schatten: Mehrere Fünf-Sterne-Hotels, drei Golfplätze, Vergnügungsparks, ein Yachthafen sowie eine Alterssiedlung mit fünftausend Bungalows sollen mit japanischem Geld ausschließlich für japanische Feriengäste gebaut werden. Obwohl durch das Projekt mindestens 520 Familien vertrieben werden und noch viele mehr ihre Existenzgrundlage als Pachtbauern verlieren, erfuhr die betroffene Bevölkerung erst aus der Zeitung von den Plänen.

Eine neue Aktionsgruppe hat sich nun in der Region gebildet. Der Widerstand wächst, je mehr über die Köpfe der Betroffenen hinweg entschieden wird. Doch angesichts solch gigantischer Projekte, die den heutigen wirtschaftlichen Stellenwert des Tourismus deutlich widerspiegeln, wird es für die breite Bevölkerung immer schwieriger, ihre vitalen Interessen geltend zu machen.

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