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Rio auf den Acker bringen

■ Rahmenbedingungen für nachhaltigen Landbau schaffen

Bonn (taz) -Mit den Willenserklärungen zu nachhaltiger Landwirtschaft bei der Umweltkonferenz in Rio soll nun Ernst gemacht werden – fordern jedenfalls die Vertreter internationaler Umwelt- und Landwirtschaftsorganisationen, die vier Tage in der Evangelischen Akademie Mülheim tagten, um Schritte zur Konkretisierung des damals beschlossenen Aktionsplans, der Agenda 21, auszuarbeiten. Als nächstes wollen die Nichtregierungsorganisationen eine internationale Landwirtschaftskonvention einklagen. Damit sollen gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Länder – wenn notwendig auch durch Handelssanktionen – zur nachhaltigen Landbewirtschaftung zu veranlassen.

Bei der Mülheim-Konferenz wurden auch einige Mängel der offiziellen Rio-Erklärung diskutiert. Unter anderem werde dort das „herrschende Entwicklungsmodell des wirtschaftlichen Wachstums“ nicht in Frage gestellt und die Welternährungsfrage „als Knappheitsproblem statt als Mangel an gerechter Verteilung“ angesehen. So ist es einem Papier des Deutschen Agrarbündnisses zu entnehmen. Die Finanzierung für die Umsetzung der Rio-Pläne sei jedoch noch unklar.

Die der intensiven Landwirtschaft gegenüber kritisch eingestellten Gruppen konnten anläßlich der Rio-Konferenz einen nicht unbeachtlichen Einfluß auf die Abfassung offizieller Regierungspositionen gewinnen, meint das Deutsche Agrarbündnis im Rückblick. Jetzt würden es die Basisorganisationen als ihre Aufgabe sehen, die Regierungen in die Pflicht zu nehmen, mit ihren eigenen Erklärungen endlich Ernst zu machen. Bettina Fink

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