Ende der Viertellösung

„Minderheitsanteile bis zu 24,9 Prozent der Stadtwerke Bremen“ darf der Senat für den Erhalt der Klöckner-Hütte opfern. So sieht es der neue Beschluß des mitgliederstärksten Unterbezirks der SPD im Bremer Osten vor.

Doch der Beschluß, der am Montag abend gefaßt wurde, ist längst überholt. Allein 100 Millionen Mark hoch ist ein Kredit, den die Stadtwerke Bremen zur Finanzierung der Bremer Straßenbahn AG in die gemeinsame Holding BVV gepumpt hat: Im Falle eines Verkaufs müßte die Holding den vorher zurückzahlen. Außerdem: Zwischen 100 und 200 Millionen muß der Senat im kommenden Frühjahr für die Ablösung der Bürgschaft bezahlen, die er beim Kauf von Atlas Elektronik durch den Bremer Vulkan geleistet hat.

Sind zusammen schon rund 300 Millionen, auf die sich der Senat einrichten darf. Da ist weit und breit noch kein Pfennig für Klöckner drin. 24,9 Prozent Stadtwerke-Anteile werden derzeit als 350 Millionen gehandelt. Die Klöckneraner erwarten das Kaufangebot von Thyssen in dieser oder der nächsten Woche. Wenn es zutrifft, was Hans Koschnick auf der Belegschaftsversammlung angedeutet hat, daß nämlich 50 Prozent der Interessentenlösung von Bremen aufgebracht werden müssen, dann ist mit einem 24,9 Prozent- Stadtwerke-Verkauf nichts, aber auch gar nichts gewonnen.

Der SPD-Unterbezirk dürfte seinen Beschluß für den Papierkorb getroffen haben. Markus Daschner