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Gurke des Tages / Aids in US-Knästen

Vier Tage lang beherrschte blankes Entsetzen den österreichischen Kurort Bad Aussee: Eine Grüne Mamba (saugiftig) hatte während einer Reptilienschau die Flucht ergriffen. Flugs wurde eine schnelle Eingreiftruppe gebildet, ein Wünschelrutengänger engagiert, Antiserum aus Deutschland eingeflogen, und der Oberförster suchte mit seinem Fernglas die Bäume ab. Die Behörden wurden derweil mit guten Ratschlägen aus der Bevölkerung eingedeckt. Anrufer empfahlen das Aussetzen von Mäusen, um die Schlange anzulocken, oder die Entlaubung der Bäume durch tieffliegende Hubschrauber, damit man das Viech besser sehen könne. Am vierten Tag wurde die Mamba eingefangen – der Wünschelrutengänger hatte sie entdeckt –, und der Leiter des Bürgermeisteramts versprach, daß es in Bad Aussee bis zu seiner Pensionierung keine Schlangenausstellung mehr geben werde.

Aids in US-Knästen

Washington (AFP) – Fast 30 Prozent der Todesfälle in US-Gefängnissen werden von der Immunschwächekrankheit Aids verursacht. Zu diesem Schluß kommt eine offizielle Untersuchung des US-Justizministeriums, deren Ergebnisse auf Erhebungen aus dem Jahr 1991 beruhen. 1991 starben in den US-Haftanstalten 1.863 Menschen, 528 von ihnen an Aids. Der Anteil der Aidstoten habe sich gegenüber 1986 mehr als verdoppelt.

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