: Betr.: Werbeanzeige des Buches "Muß dieses Kind am Leben bleiben?" von Peter Singer und Helga Kuhse, taz vom 4.9.93
[...] Singer/Kuhse propagieren in diesem Buch die Tötung behinderter Neugeborener, die den von ihnen formulierten Qualitätsmaßstäben nicht genügen. Schon im Titel des Buches wird eine Gruppe von Menschen zum „Problem“ gemacht, für dessen „Lösung“ die AutorInnen ein entsprechendes Konzept gleich mitliefern. [...]
Die Abschaffung des „Leidens“ durch die Abschaffung der „Leidenden“ ist auch in einem philosophischen Diskurs menschenverachtend, auch wenn es inzwischen möglich ist, mit Klaus Staek dafür zu werben.
Wir haben im Rahmen der Anti-Eugenik und Anti-Euthanasie- Bewegung nicht umsonst die Erscheinung des Buches bei Rowohlt verhindert, um dann eine so unkritische Werbung dafür in einer sich kritisch verstehenden taz vorzufinden. Wenn eine wirkliche Auseinandersetzung im Rahmen der taz mit Singer/Kuhse stattfinden würde, hätten wir gegen eine fundamental kritische Buchrezension nichts einzuwenden. Gerlinde Busch, Jutta Rütter/ Forum der Krüppel- und Behinderten-Initiativen in der AG SPAK
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