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Der Ölpreis zerfällt, das Kartell auch

■ In Genf tagt eine Sonderkonferenz der Opec-Staaten

Genf (AFP) – Jean Ping, Erdölminister aus Gabun und Tagungspräsident, eröffnete die Sitzung mit einer Schelte für die Mitglieder des Kartells. Die Opec werde 33 Jahre nach ihrer Gründung „von der Disziplinlosigkeit ihrer Mitglieder bedroht“, sagte Jean Ping. Sie müsse beweisen, daß sie nützlich sei. „Wir können uns nicht noch einmal einen Preiseinbruch wie 1986 leisten.“ Am Nachmittag kam es zu einer Vielzahl bilateraler Verhandlungen zwischen den einzelnen Staaten, Ergebnisse sind noch nicht bekannt.

Der Erdölpreis ist seit April um drei Dollar auf das tiefste Niveau seit drei Jahren gesunken. Er liegt derzeit bei etwa 24,30 Mark pro Barrel. Schuld ist eine Überproduktion der Opec-Staaten, die derzeit 24,3 Millionen Barrel am Tag fördern. Als oberste Fördergrenze waren 23,6 Millionen vereinbart. Saudi-Arabien erklärte gleich zu Beginn der Verhandlungen, es werde von seiner Quote, die bei acht Millionen Barrel am Tag liegt, nichts streichen lassen.

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