Touristenmord geht alle an

Washington (AP) – Angesichts der Verbrechenswelle gegen ausländische Touristen in Florida und Hawaii haben Kongreßabgeordnete dieser US-Staaten vorgeschlagen, die Strafverfolgung dieser Delikte zur Bundessache zu machen. Der Wirtschaftsminister von Florida, Greg Farmer, sagte einer Wirtschaftskommission des Kongresses, wenn es um die Tourismuseinnahmen gehe, säßen alle Staaten sozusagen in einem Boot und müßten entschlossene Maßnahmen ergreifen. Bislang werden Überfälle und Morde gegen ausländische Touristen von den Justizbehörden des jeweiligen Staates verfolgt, in dem die Delikte begangen wurden. Die aus Florida und Hawaii stammenden Kongreßabgeordneten Jim Bacchus und Neil Abercrombie legten der Kommission einen Gesetzentwurf vor, demzufolge Verbrechen gegen ausländische Touristen als „Verbrechen gegen die Vereinigten Staaten“ betrachtet werden sollen. Mit dem „Gesetz zum Schutz der Reisenden“ würde der Bund künftig auch die Reisekosten von Tatzeugen und Verbrechensopfern übernehmen müssen. Auch die aktive Strafverfolgung würde unbürokratischer: Polizisten aus Florida dürfen bislang einen Räuber auf der Flucht nicht über die Grenze ihres Staates, etwa nach Georgia, verfolgen. Sie müssen die Bundespolizei FBI einschalten, die ihrerseits den Fahndungsaufruf an die jeweilige Staatspolizei weiterleitet.