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Öko-Institut überprüft jetzt das AKW Krümmel

■ Darmstädter WissenschaftlerInnen forschen nach noch unbekannten Störfällen

Wegen der häufig aufgetretenen Leukämie-Erkrankungen in der Elbmarsch wird das Öko-Institut Darmstadt nun Meßprotokolle aus dem abgeschalteten Kernkraftwerk Krümmel auswerten. Es soll überprüfen, ob es in den vergangenen Jahren möglicherweise bisher nicht erkannte Störfälle gab, bei denen Radioaktivität freigesetzt wurde. Das kündigte das Schleswig-Holsteinische Umweltministerium gestern nach einer Sitzung der Fachkommission des Landes zur Aufklärung der Leukämie-Fälle an.

Der Hintergrund des Prüfungsauftrags sind Vermutungen, wonach das Kernkraftwerk für die Häufung von Leukämie-Fällen in der Elbmarsch verantwortlich sein könnte. Zwischen 1989 und 1991 waren in dem Gebiet sieben Kinder und Jugendliche an Blutkrebs erkrankt. Drei von ihnen starben. Die Bremer Physikerin Inge Schmitz-Feuerhake, die auch der Fachkommission angehört, vertritt die These, daß es 1986 und 1988 außergewöhnliche Strahlenbelastungen in der Elbmarsch gegeben haben muß.

Dies sollen unter anderem Chromosomen-Untersuchungen und Tritium-Ablagerungen in Bäumen belegen. Letztere sollen jetzt auf Empfehlung der Fachkommission in einem umfangreichen Programm untersucht werden.

Nach Aussage des Umweltministeriums ist die Kommission zu der Schlußfolgerung gekommen, daß endgültige Aussagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich sind. Die Befunde von Chromosomenuntersuchungen bei Kindern aus der Elbmarsch und aus dem Kreis Plön, die kürzlich vorgelegt wurden, könnten erst nach der Auswertung weiterer Untersuchungen interpretiert werden. Jetzt werden auch Erwachsene aus beiden Gebieten untersucht, bei dem der Bereich Plön als Vergleichsareal gilt. Ein Ergebnis der Studie erwartet das Umweltministerium bis zum Jahresende. mac/dpa

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