: Großes Bedauern
Das Ziel, das Jugendtheater für Hamburg auf Kampnagel (JAK) innerhalb von zwei Jahren als selbstständigen Theaterbetrieb zu etablieren, wurde verfehlt (taz berichtete). Jürgen Zielinski will nur noch bis zum 31. Dezember 1993 Leiter des JAK bleiben, steht als Regisseur jedoch weiter zur Verfügung. Für diese Entscheidung haben der kaufmännische Direktor Jack Kurfess und der künstlerische Leiter von Kampnagel Hans Man in't Veld zwar Verständnis, doch forderten sie gestern Zielinski auf, er möge bis zum 31. Juli 1994 die Leitung des JAK weiterführen, da die Arbeitsverträge der zehn Beschäftigten des JAK, die direkt bei der Kampnagel-Leitung angestellt sind, bis Ende Juli 1994 bestehen und folglich erfüllt werden müssen. Zudem möchte man den Betrieb des Jugendtheaters nicht einfach abbrechen. Kultursenatorin Christina Weiss Bedauern an: „Ich fände es sehr schade, wenn wir auf Jürgen Zielinski verzichten müßten, und hoffe, daß seine Arbeit als Regisseur in Hamburg fortgeführt werden kann, auch wenn er die organisatorische Verantwortung für das JAK zurückgibt.“ Somit giobt sie die Verantwortung an Kampnagel zurück. Auch um über die Zukunft des JAK in Ruhe nachdenken zu können, baten Kurfess/Man in't Veld Jürgen Zielinski bis Mitte 1994 JAK-Chef zu bleiben. Zielinski, der von einer “Mißachtung der Jugendkultur in Hamburg“ spricht, verwies auf die Etats anderer deutscher Jugendtheater: Das Dortmundert Jugendtheater habe einen Etat von fünf Millionen, das Münchner sechs Millionen und das Frankfurter Jugendtheater einen Etat von drei Millionen Mark.
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