Sehr bedenklich

■ betr.: Berichterstattung zum Putsch in Rußland

[...] Die „Sklavensprache“ in bezug auf die unglaubliche Rohheit der Miliz gegenüber unbewaffneten, oft älteren Menschen (na ja: „Altkommunisten“ – da darf man wohl auf alte Opas so einschlagen), schon vor der verzweifelten Gegenattacke der Konstituionalisten, die falsche Darstellung selbst kleinster Details (ein Oberstleutnant der Miliz wird von einem Kiosk erschlagen, der von einem Räumfahrzeug derselben Miliz weggeräumt wird – ein „Opfer der Rebellen“), um antikommunistische Klischees zu bedienen – das erinnert an manches, was gerade der taz nicht zuzutrauen war. Denn was ist wirklich passiert? Was übersieht KHD?

– Abschaffung des Parlamentarismus (im Namen der „Ordnung“),

– Abschaffung der Pressefreiheit (im Namen der „Reform“),

– Versuch der Abschaffung der Versammlungsfreiheit etc.

Sagt mal: Gäbe es nicht in jeder westlichen Demokratie das Recht, ja die Pflicht zum Widerstand gegen die Usurpation der Macht oder die Beseitigung der obersten parlamentarischen Instanz? Hier entsteht doch eine typische abhängige Diktatur vom westlichen Kapitalismus, vom Pinochet-Typ, und die taz, entgegen früheren Haltungen, schreit im „Law and order“-Chor mit! Sehr bedenklich, Ihr „Alternativen“. Dr. Volker Wirth, Berlin