: Killerbienen auf dem Vormarsch
Washington (dpa/taz) – Als John Musselmann aus Peoria (Arizona) ein lautes Summen unter dem Fußboden seines Schlafzimmers hörte, vermutete er richtig: Ein Bienenschwarm hatte sich unter seinem Haus eingenistet. Was er nicht ahnte: Es waren sogenannte Killerbienen! Noch nie waren sie so weit nördlich gesichtet worden. Angefangen hatte alles im Jahre 1956, als brasilianische Forscher Bienen aus Afrika holten, um eine geeignete tropenfeste Bienenrasse zu züchten. Das Experiment geriet außer Kontrolle: Die afrikanischen Bienen entkamen aus dem Labor und vermischten sich mit vorher ausgesetzten Bienen aus Europa. Ein Stich der Killerbienen ist nicht giftiger als der gewöhnlicher Bienen; die Killerbienen sind jedoch ungleich aggressiver. Fühlen sie sich bedroht, greifen sie alles an, was sich bewegt. Vor etwa drei Jahren erreichten sie die USA im Süden von Texas, nachdem sie 1982 den Panamakanal überquert hatten. Seitdem breiten sich die Bienen auf breiter Front nach Norden aus und schaffen etwa 500 Kilometer im Jahr. 20 Stiche pro Kilo Körpergewicht sind für Mensch und Tier tödlich.
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