Spielbilanz ausgeglichen

■ In einem mächtig spannenden Spiel unterlag der HSV Werder Bremen 2:4

Die Revanche einer Revanche. Werder Bremen hat sich kein zweites Mal vom Nord-Rivalen Hamburger SV vorführen lassen. Drei Tage nach der 0:2-Heimschlappe in der Bundesliga revanchierte sich der deutsche Fußball-Meister am Mittwoch an gleicher Stätte mit einem 4:2 und zog ins Viertelfinale um den DFB-Pokal ein.

In einer mächtig spannenden Partie fiel die Entscheidung erst kurz vor Schluß. Genauer gesagt: in der 86. Minute, als Andreas Sassen Werder Regisseur Andreas Herzog etwas zu kräftig in die Beine trat, dafür Rot sah, und Frank Neubarth den anschließenden Freistoß von Wynton Rufer zum 3:2 einköpfen konnte. Die Hamburger fühlten sich danach sogar noch um den Ausgleich betrogen, als Schiedsrichter Wiesel in der Schlußminute ein Tor von Kober wegen Abseitsstellung nicht anerkannte. In der Nachspielzeit erhöhte Rufer gar auf 4:2..

Obwohl mit Dietmar Beiersdorfer für Legat nur auf einer Position verändert, begannen die Gastgeber gegenüber dem Spiel vom Sonntag wie komplett ausgewechselt: Aggressiver, geradliniger und zweikampfstärker. Zudem zahlte sich Otto Rehhagels Kampf um Andreas Herzog, ihn vom bedeutungslos gewordenem WM-Qualifikationspiel der Österreicher in Israel (1:1) zu befreien, schon nach 13 Minuten aus. Nach einer Flanke von Mario Basler stand der Regisseur sträflich frei und überwand HSV-Keeper Richard Golz zum 1:0. Vier Minuten später hatten die Hamburger zwar durch den am Sonntag noch als zweifachen Torschützen gefeierten Karsten Bäron die Ausgleichschance, vergrützte sie aber. Dann übernahm Werder bis zur Halbzeit das Kommando, vergab aber in der 44. Minute eine glasklare Chance zum 2:0, als Hobsch freistehend an seinen Nerven und an Richard Golz scheiterte.

Vier Minuten nach der Pause schien die gesamte Werder-Abwehr noch in Gedanken beim Pausentee zu weilen, als ein Einwurf von Teegegner Andreas Sassen durch den gesamten Strafraum kullerte, ehe der spielfreudige Thomas von Heesen das Leder zum Ausgleich über die Linie drückte. Danach bekam der HSV mächtig Aufwind, wurde drückend überlegen und kam folgerichtig durch einen unhaltbaren 18 m-Schuß von Ivanauskas in der 64. Minute zum 2:1. Der Litauer hatte in der 71. Minnute die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch sein Heber über Reck flog auch knapp über das Tor.

Nur vier Minuten später war die Partie wieder völlig offen, als nach Vorarbeit des eingewechselten Joker Neubarth und einer verunglückten Rettungsaktion von Golz Bernd Hobsch zum 2:2 ausglich. Danach wurde es turbulent. Nach dem 2:3 durch Neubarth warf der HSV alles auf eine Karte, doch es nutzte nichts mehr. Wieder einmal ist der HSV im Pokal ausgeschieden. Für Trainer Benno Möhlmann immerhin die Erkenntnis wert: „Wir haben gezeigt, daß wir bei den Spitzenclubs mitspielen können.“ Ist ja auch was. beag