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Amtlich: Karaoke ist Kultur

Tokio (dpa/taz) – Karaoke, der nicht immer stimmige Gesang zu Backgroundmusik in Kneipen und zu Hause, hat in Japan erstmals regierungsamtlich die höheren Weihen als „wichtige kulturelle Aktivität“ erhalten. Nach einem dem japanischen Kabinett von Erziehungsministerin Ryoko Akamatsu vorgelegten Bericht ist Karaoke (wörtlich „leeres Orchester“) noch vor Ikebana und Zeichnen das Lieblingshobby der Nation. An Karaoke kommt auf der Insel kaum einer vorbei: 43 Prozent aller Japaner haben nach dem am Dienstag veröffentlichten Bericht Karaoke mindestens einmal ausprobiert. Drei Viertel aller 19- bis 29jährigen geben regelmäßig ihren Gesang zur Musik vom Band zum besten. Karaoke habe damit wesentlich zur Verbesserung der Sangeskünste beigetragen, sagte ein Vertreter des Erziehungsministeriums. In dem Bericht heißt es weiter, Japan solle zur kulturexportierenden Nation werden und nicht nur wirtschaftliche Leistung herausstellen.

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