Ein Frauenprojekt

■ „Karolina“-Frauen besetzen Steg-Haus

Die Frauengruppe „Karolina“ hat am Freitag morgen das Haus Karolinenstraße 29 besetzt. „Es ist bekannt, daß es im Karolinenviertel besonders viele soziale Konflikte gibt“, hieß es in einer Mitteilung der Besetzerinnen. Geplant sei, in dem Haus ein „selbstverwaltetes Frauenwohnprojekt“ zu schaffen. Außerdem solle eine Anlaufstelle und eine Notwohnung für Frauen eingerichtet und ausländischen Frauen Treffpunktmöglichkeiten angeboten werden.

Ein Sprecher der Stadtentwicklungsgesellschaft (“Steg“),die für die Sanierung des Hauses zuständig ist, wies darauf hin, daß „sämtliche Wohnungen in dem Haus vermietet“ sind. Alle MieterInnen hätten rechtsgültige Verträge und seien nur für die Zeit der Sanierung ausquartiert worden: „Es handelt sich hier um den Versuch einer Gruppe, Menschen, die hier rechtmäßig leben, die Wohnung wegzunehmen“. Er forderte die Besetzerinnen auf, das Haus unverzüglich zu verlassen. Andernfalls werde eine Räumung des Hauses beantragt. Die Karolina-Frauen: „Wir haben kein Interesse, MieterInnen aus dem Haus zu vertreiben und sind zu Verhandlungen bereit, um unser Frauenprojekt zu verwirklichen“. lno/mac