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Erst überlegen, dann gedenken

Am Sonntag wird die Ber-

liner Neue Wache als „Zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik“ eingeweiht. Schlichter Zweck des Gedenkens: „Den Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft“. Eine Kohlsche Sinnstiftung, die, so Kritiker, „die Grenzen zwischen Opfern und Tätern bis zur Unkenntlichkeit verwischt“. Zusätzliche erläuternde Tafeln seien lediglich ein fauler Kompromiß. Der Innenraum mit der vergrößerten Pieta von Käthe Kollwitz sei ungeeignet, an die Millionen jüdischer Opfer zu erinnern, und vermittle die Aussage, Kriege seien naturgegeben und nicht von Menschen gemacht. In einem „Kunsthappening“ erinnerte das Bündnis 90/Die Grünen am Sonntag abend unter dem Motto „Erst überlegen, dann gedenken“ an die Denkmals-Geschichte der Neuen Wache als Ehrenmal für Kriegsgefallene (bis 1945) und Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus (während der DDR-Zeit): Es paradierten (von links nach rechts) Uniformträger der Bundeswehr, der DDR-Volksarmee, des Dritten Reiches und der Weimarer Republik. Foto: Gezett

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