piwik no script img

Ossis hassen Heitmann

■ CDU-Politiker rät zu Verzicht

Bonn (AFP) – Der CDU- Rechtspolitiker Horst Eylmann hat seine Partei aufgerufen, auf den sächsischen Justizminister Steffen Heitmann als Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten zu verzichten. „Es hat keinen Sinn mehr, Heitmann ins Rennen zu schicken“, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Rechtsausschusses dem Mitteldeutschen Express. Heitmann sei keine Integrationsfigur, habe keine Mehrheit hinter sich und finde in Ostdeutschland noch weniger Zuspruch als im Westen. Nach einer repräsentativen Umfrage des Leipziger Institutes für Marktforschung wünschen sich nur zehn Prozent der Ostdeutschen Heitmann als Weizsäcker-Nachfolger.

Eylmann plädierte für den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Roman Herzog, als Kandidaten für das höchste Staatsamt. Herzog werde von CDU und FDP akzeptiert. FDP-Generalsekretär Werner Hoyer wies Gerüchte zurück, wonach sich die Koalition bereits auf Herzog als gemeinsamen Kandidaten geeinigt habe. Es wäre Hildegard Hamm-Brücher gegenüber nicht nur unfair, sondern auch unklug, sich in weiteren Spekulationen zu ergehen.

In der von der Sächsischen Zeitung in Auftrag gegebenen Studie sprachen sich 31 Prozent der 1.042 befragten Bürger der neuen Bundesländer für den SPD-Kandidaten Johannes Rau und elf Prozent für die FDP-Bewerberin Hamm- Brücher aus. 42 Prozent wollten sich für keinen der Kandidaten entscheiden. Die Zustimmung zum CDU-Kandidaten Heitmann ist in Thüringen mit 20 Prozent am größten und in Berlin mit drei Prozent am geringsten. In seiner Heimat Sachsen würden sich zwölf Prozent der Befragten für Heitmann entscheiden.

Ob der Nachfolger Weizsäckers aus dem Osten stammt, ist zwei Dritteln der befragten Ostdeutschen gleichgültig. 36 Prozent sagten, der nächste Bundespräsident müsse „nicht unbedingt“ ein Ostdeutscher sein, 33 Prozent war die Herkunft „völlig egal“.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen