: Das Leben Aby Warburgs
Aby Warburg wurde am 13. Juni 1866 in Hamburg geboren. Die erfolgreiche Bankiersfamilie war mosaischen Glaubens und seit dem siebzehnten Jahrhundert in Altona und Hamburg ansässig. Aby Warburg besucht die Gelehrtenschule des Johanneums zu Hamburg und studiert von 1886 an Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte in Bonn, München und Straßburg, sowie zwei Jahre Psychologie in Berlin. 1893 wird seine Dissertation über Sandro Boticellis „Geburt der Venus“ und „Primavera“ publiziert: „Eine Untersuchung über die Vorstellungen von der Antike in der italienischen Renaissance“.
Nach mehrjährigen Archivstudien in Florenz gibt die Heirat des Bruders Paul in New York Anlaß zur Amerikareise von 1895-1896. Er besucht forschend die Indianerreservate in Arizona und nimmt teil am Schlangentanz der Hopi in Oraibi. Nach Rückkehr Schenkung von über hundert Hopi-Objekten an das Hamburger Museum für Völkerkunde.
1897 heiratet er in Hamburg die Senatorentochter Mary Hertz. Wieder forscht er fünf Jahre in den Archiven in Florenz auf der Suche nach den konkreten Lebensverhältnissen der Künstler im 15.Jahrhundert. In den Briefen der damalig kulturbestimmenden Handelsherren „entdeckt der Bankierssohn seinesgleichen im florentinischen Frühkapitalismus“ (Warncke). 1902 wird die Bibliothek in Hamburg gegründet. Warburg setzt sich auch für die Gründung einer Universität in seiner Vaterstadt ein. 1912 organisiert er den internationalen Kunsthistorikerkongress in Rom. Von 1918 bis 1924 schüttelt ihn die Krankheit. 1926 wird der Neubau für die Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg in der Heilwigstraße bezogen.
Am 26. Oktober 1929 stirbt Aby Warburg in Hamburg. Seine Lebensparameter hat er selbst in drei Zeilen zusammengefaßt: „Ebreo di sangue / Amburghese di cuore / Fiorentino di anima“ („Hebräisch von Geblüt, Hamburger mit dem Herzen und Florentiner im Geist“).ddddddddnnnnnnnnnnnnnnHajo Schiff
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen