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„Republikaner-Mahnwache“ in Marzahn fällt aus

■ Polizei verbietet heutige Kundgebung / Reps haben Verbindungen zu Neonazis

Eine für heute abend 19 Uhr in Marzahn vorgesehene Kundgebung der „Republikaner“ (Reps) für ihr vor drei Jahren getötetes Parteimitglied Rene Grubert ist gestern von der Polizei verboten worden. Die Veranstaltung stelle eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar, so ein Polizeisprecher zur taz. Angemeldet worden war die „Gedenk- und Mahnkundgebung“ vom stellvertretenden Vorsitzenden des Rep- Kreisverbandes Charlottenburg, Olaf Hempelmann. Unterstützt wurde die Aktion zudem von Reps der BVV von Marzahn.

In den letzten Tagen waren Flugblätter aufgetaucht, in denen auch ein „Freundeskreis Revolutionärer Volkssozialisten“ (FRVS) zur Unterstützung aufrief. Der Sprecher der Innenverwaltung, Hans-Christoph Bonfert, erklärte gestern, bei der FRVS handele es sich um eine Kleinstgruppe, die im April 1993 gegründet worden sei und die Verbindungen zur „Nationalen Alternative“ (NA) habe. Bislang sei die Organisation nur durch Aufkleber „Wir kämpfen für Deutschland/Das Regime behandelt uns wie Dreck“ öffentlich in Erscheinung getreten.

Gegenüber der taz distanzierte sich Hempelmann von den Aufrufen des FRVS. Sein ursprünglicher Aufruf sei verändert in Umlauf gebracht und dabei sein Name mißbraucht worden. Unter anderem sei der Text, den er schon „für hart genug“ halte, in einzelnen Passagen verschärft und das Foto von Grubert durch einen knieenden Soldaten ersetzt worden. Hempelmann vermutete gestern hinter den FRVS-Flugblättern eine Aktion der Linken: „Die Strategie ist aufgegangen, die Veranstaltung verboten.“ Auch der Rep-Landesvorsitzende Werner Müller schlug in dieselbe Kerbe: Durch die in Umlauf gebrachten „gefälschten Einladungen“ solle der Eindruck erweckt werden, als gäbe es zwischen Reps und „extremistischen Gruppen eine Zusammenarbeit“.

Gegenüber der taz bestätigte Hempelmann allerdings indirekt Kontakte zur Neonazi-Szene. Seinen Angaben nach habe er das Flugblatt an Teilnehmer eines regelmäßig zusammenkommenden Lesekreises der rechten Monatszeitung Junge Freiheit weitergegeben. An dieser Runde nimmt auch der Landesvorsitzende der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ (DL), Frank Schwerdt, teil. Dieser bestätigte wiederum, daß der Rep- Aufruf über den Verteiler der Wählergemeinschaft „Die Nationalen“ – in der neben der DL die NPD, FAP und ehemalige Rep- Mitglieder mitarbeiten – verschickt worden sei. Laut Schwerdt wollten die „Nationalen“ mit rund 50 Anhängern auf dem Helene- Waigel-Platz in Marzahn erscheinen. Severin Weiland

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