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„Ständig kontrolliert“

■ Hafenbau: Ermittlungen wg. Korruption

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen einen Mitarbeiter des Amtes für Strom- und Hafenbau wegen des Verdachtes der Vorteilsannahme, der Bestechlichkeit und des Betruges. Das teilte ein Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft gestern mit. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft waren im Dezember 1992 von der Wirtschaftsbehörde eingeschaltet worden, nachdem wiederholt anonyme Beschuldigungen gegen Mitarbeiter des Amtes erhoben worden waren. Dabei soll es um falsche Abrechnungen mit Privatfirmen bei der Deponierung von Hafenschlick gehen.

Wolfgang Becker, Sprecher der Wirtschaftsbehörde, kann sich nicht vorstellen, daß – wie gestern in der „Hamburger Morgenpost“ berichtet – ein Millionenschaden für die Stadt entstanden sei. „Das wird doch ständig kontrolliert.“ Die anonymen Vorwürfen seien erstmals vor zwei Jahren dem Amt für Strom- und Hafenbau zugeleitet worden. Bei internen Untersuchungen hätten sich jedoch keine Anhaltspunkte für strafbare Handlungen ergeben. Nachdem die Vorwürfe am 23. Oktober 1992 erneut wiederholt worden seien, habe das Amt nach Rücksprache mit der Leitung der Wirtschaftsbehörde den gesamten Komplex der Kriminalpolizei übergeben.

Die Mopo hatte gestern berichtet, ein Behörden-Mitarbeiter habe sich sein Eigenheim von Firmen errichten lassen, die er mit Arbeiten auf dem Spülfeld beauftragt hatte. Auch seien Abrechnungen zugunsten der Firmen gefälscht worden, zudem habe es für Behördenmitarbeiter eine „Gewinnbeteiligung“ gegeben. lno

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