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Unsichere Impfstoffe

■ Forschung für Impfstoffe gegen Schwangerschaft einstellen

Die Forschung an Impfstoffen gegen Schwangerschaften sind sofort einzustellen. Mit dieser Forderung wandten sich jetzt in einem Brief mehr als 230 Organisationen aus 18 Ländern an Forschungsinstitutionen, die an der Entwicklung von immunologischen Kontrazeptiva arbeiten, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Nationale Institut für Immunologie in Indien und der Population Council in den USA.

Die Entwicklung von Impfstoffen gegen Schwangerschaften zielt darauf ab, das Immunsystem so zu aktivieren, daß es Antikörper entwickelt, die eine Einnistung der befruchteten Eizellen verhindern. „Der Impfstoff, der am weitesten entwickelt ist, soll“, so heißt es in dem Aufruf, „das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadodropin (HCG) blockieren. Dieses Hormon wird im weiblichen Körper von der Eizelle kurz nach ihrer Befruchtung produziert.“ Das HCG ist notwendig, damit die Gebärmutter sich auf die Einnistung der Eizelle vorbereiten kann. Klinische Versuche mit dem Anti-HCG-Impfstoff werden zur Zeit in Indien durchgeführt.

Die Unterzeichner des offenen Briefes, vor allem Organisationen und Initiativen aus dem Gesundheits- und Frauenbereich, lehnen die neuen Verhütungsmittel ab: Zum einen hätten sie ein sehr hohes „Mißbrauchspotential“, da sie als Spritze oder als Tablette im großen Maßstab bei Massenimpfungen verabreicht werden könnten. Aber auch die Sicherheit sei nicht gegeben, da jede Frau anders auf den Impfstoff reagieren könne. Eine „endgültige Sterilität“ sei nicht auszuschließen. Gefordert wird statt dessen, daß Verhütungsmittel entwickelt werden, die es ermöglichen, daß besonders Frauen „selbstbestimmt mit ihrer Fruchtbarkeit umgehen können“. wlf

Weitere Infos bei: Buko Pharma Kampagne, Dritte Welt Haus, August-Bebel-Str. 62, 33602 Bielefeld

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