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Der wahre Winter kommt erst

■ Die jetzigen Minustemperaturen sind nur Vorgeplänkel / Meteorologe prophezeit Extremwinter im Januar und Februar

Wer schon jetzt von der Kälte die Schnauze voll hat, sollte schleunigst sehen, daß er gen Süden Land gewinnt. Denn die frostigen Temperaturen sind nur der Anfang. Das dicke Ende kommt erst noch – vorausgesetzt, die Wetterfrösche haben recht.

Der Klimatologe Wolfgang Röder, der am Meteorologischen Institut der FU anhand von Karten und Statistiken langfristige Wettervorhersagen anstellt, ist „relativ“ sicher, daß der Winter hart wird. „Relativ“ bedeutet, daß die Prognose mit einer Wahrscheinlichkeit von 66 Prozent eintreffen wird. Harter Winter, das heißt Extremtemperaturen von minus 10 Grad und mehr. Daran gemessen sind die jetzigen paar Grade unter Null nur ein lächerliches Vorgeplänkel, das sich noch eine ganz Zeit in den Dezember hineinziehen wird. Der Dezember, so Röder, sei ein „Übergangs- oder Mischmonat“, die eigentliche Talfahrt des Thermometers werde erst in den Hochwintermonaten Januar und Februar erfolgen. Dann heißt es, sich wirklich warm anziehen: Für den Januar rechnet der Meteorologe mit einer Durchschnittstemperatur um die minus 7 Grad. Das bedeutet, daß es durchaus Tage geben kann, an denen die Quecksilbersäule bis zur Minus-20-Grad-Markierung und tiefer rutscht. Der Februar wird dem Januar in puncto Durchschnittstemperatur in nichts nachstehen, die Hoffnung auf Plusgrade kann man sich getrost abschminken.

Vorhersagen über Schneefälle vermag Röder nicht zu machen. Er geht jedoch davon aus, daß es so sein wird wie in normal kalten Wintern: nicht sonderlich viel Schnee, weil sich die Feuchtigkeit nicht in kalter Luft hält. Doch der Schnee, der einmal gefallen ist, wird aufgrund des Frostes verhältnismäßig lange liegenbleiben.

Die „kurzfristige“ Vorhersage: Bis Montag wird es mit Tageshöchsttemperaturen um die null Grad und nächtlichen Tiefstwerten zwischen minus 6 und minus 10 Grad kühl bleiben. Am Wochenanfang erwärmt sich die Luft dann leicht. plu

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