: „Ihr seid nicht sicher“
■ Bekennerschreiben zu Anschlägen
Die Gruppe „Klasse gegen Klasse“ hat sich zu den Anschlägen auf Autos und Häuser von Stadtplanern und Architekten in Zehlendorf bekannt. „An einem schönen Donnerstag (...) haben wir ein paar Umstrukturierungsmaßnahmen in Zehlendorf verübt. Stadtplaner, Architekten und Spekulanten, Ihr seid in Euren Häusern nicht sicher“, heißt es in dem Schreiben. Daß niemand bei den Anschlägen verletzt wurde, sei kein Glück, sondern „Bestandteil unserer Planung“.
In der Rechtfertigung für den Anschlag gegen den Kreuzberger Planungsamtsleiter heißt es, „viele hohe und leitende Beamte der Bezirksbauverwaltung (würden) ihren Job als Sprungbrett in die Baumafia benutzen“. Der Kreuzberger Bezirksbauverwaltung attestieren sie ein scheinheiliges Umstrukturieren, das sich „sanft-alternativ“ maskiere. Zwei Beispiele werden genannt: „Private Investoren“ planten im alten U-Bahn- Schacht Dresdener Straße eine „Kunstmeile mit Cafés“. Die Bezirksbauverwaltung sei für „dieses Yuppie-Projekt“. Ebenso befürworte sie „das Monster-Projekt ,Europäisches Handels- und Dienstleistungszentrum‘ am Moritzplatz mit geschätzten Büromieten um 60 DM/qm“.
In dem Bekennerschreiben wird ein Opfer als „Mietspekulant“ bezeichnet, der „Luxusdachgeschoßwohnungen“ vermiete. „Für feine Pinkel, die 25 DM/qm zahlen können, ist er die richtige Adresse. Für unser Fadenkreuz damit auch.“ So werde „dieses Lehrer-, Sozialarbeiter-, Ärzte-, Architekten- und Computerpack in unsere Bezirke gezogen“. taz
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