„Parteiisch auf der Seite des Kindes“

■ Hilfe für Kinder von Drogenabhängigen - IGLU ausgezeichnet

Der diesjährige Kinderschutzpreis geht an die Hamburger Initiative „IGLU“, die sich seit 1988 darum bemüht, Kindern zu helfen, deren Eltern drogenabhängig sind. Gestern wurde ihr vom Bundes-Drogenbeauftragten Eduard Lintner der mit 25.000 Mark dotierte Preis überreicht, der seit nunmehr 13 Jahren von der „Hanse-Merkur“ gestiftet wird.

„IGLU“ ist aus dem Verein „Palette“ hervorgegangen, der Hilfe und Beratung für Abhängige bietet. Das fünfköpfige „IGLU“-Team will mit seinen Hilfsangeboten die schwierige Situation der Kinder der Abhängigen erleichtern und verbessern. „IGLU ermöglicht den Kindern zumindest zeitweise ein sorgloses und unbefangenes Kindsein“, würdigte Professor Walter Bärsch, Ehren-präsident des Kinderschutzbundes, bei der gestrigen Verleihung die Projekt-Arbeit.

Die Hilfsangebote der Initiative reichen von der Beratung bis zur konkreten, „individuellen“ Hilfe für die Kinder und ihre Familien. Dazu gehören die Begleitung zu Behörden, Kindergärten und Schulen oder Hilfe bei Haushaltsplanung oder Freizeitgestaltung. „Wir müssen die Familie miteinbeziehen, um den Kindern wirklich helfen zu können“, sagt Mitarbeiterin Birgit Meyer, „doch wir sind grundsätzlich parteiisch auf der Seite des Kindes.“

Zur Zeit betreut das fünfköpfige Team 40 Kinder aus 25 Familien. Etwa 2000 betroffene und damit hilfsbedürftige Kinder gibt es nach vorsichtigen Schätzungen der Initiative in Hamburg. Eine Zahl, der sie natürlich nicht annähernd gerecht werden kann - auch nicht mit dem Preisgeld. Ruth Hoffmann