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Liberaler Wahlsieger in Honduras

■ Reina liegt 13 Prozent vor konservativem Rivalen

Tegucigalpa (AP) – Aus den Präsidentschaftswahlen in Honduras ist Carlos Roberto Reina von der Liberalen Partei offenbar als Sieger hervorgegangen. Nach Auszählung von etwa 100.000 Stimmen lag der Oppositionskandidat in der Nacht zum Montag mit 53 Prozent deutlich vor seinem Rivalen Oswaldo Ramos Soto von der regierenden konservativen Nationalpartei, auf den 40 Prozent entfielen.

Der 67jährige Reina, der zu Zeiten der Militärdiktatur in Honduras mehrmals im Gefängnis gesessen hatte, versprach seinen Anhängern, vor allem die Korruption im Lande bekämpfen zu wollen. Er war mit der Forderung nach einer „moralischen Revolution“ zur Bekämpfung von Korruption und Armut in den Wahlkampf gezogen. Ansonsten unterschieden sich die Programme der Hauptkandidaten nicht wesentlich.

Die Wahlbeteiligung bei der vierten freien Stimmabgabe seit dem Rückzug des Militärs aus der Regierung im Jahre 1980 war offenbar wesentlich niedriger als erwartet. Inoffiziellen Angaben zufolge gingen etwa 60 Prozent der 2,7 Millionen Wahlberechtigten zu den Urnen. Der Oberste Gerichtshof hatte am Freitag abend entschieden, daß Bürger, die nicht in die amtlichen Wählerlisten eingetragen sind, nicht mitstimmen dürften. Dies verwehrte etwa 200.000 Anhängern der Oppositionsparteien die Teilnahme.

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