■ Kommentar: SPD 0:1 im Rückstand
Ein bißchen geht es der Bremer SPD-Fraktion so wie derzeit Werder Bremen. Wer nicht die Initiative ergreift, kriegt die Bude gnadenlos voll.
Mit dem „Tendenzbeschluß“ des Senats, 5,2 Mio. Mark für ABM und EG-Programme auszugeben, ist nämlich die Verlegung des Asylschiffes faktisch gelaufen. Das Geld war als Reserve für eine mögliche Verlegung vorgesehen. Und die Sozis wollten sich doch am Nikolaustag mit ihren Genossinnen und Genossen im Westen zusammensetzen und das Problem gütlich regeln!
Nun haben es die Westlerinnen wieder um drei Ecken erfahren. Wir erinnern uns: Im Sommer waren Gröpelinger in Fraktionsstärke aus der Partei ausgetreten, weil das Schiff für die Unterbringung von 400 Asylbewerbern im Kohlenhafen festgemacht worden war, gegen das Votum des Beirates.
Die SPD, namentlich ihr damaliger Vorsitzender Kunick und die Fraktionsspitze Claus Dittbrenner, hat die Genossen im Stadtteil damals mit einer späteren Verlegung vertröstet. Offiziell läuft derzeit zwar auch noch ein Prüfauftrag in verschiedenen Ressorts, der ein paar Varianten über die Zukunft des Schiffs untersuchen soll, und die wird auch erst am 14. Dezember im Senat entschieden. Aber eigentlich braucht man das jetzt nicht mehr. Das Geld ist weg, die Sozis haben eine Chance für einen inneren Parteifrieden durch untätigkeit vertan, und jetzt liegen sie mindestens 0:1 hinten.
Markus Daschner
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