■ Low-Budget-Kick: 1.SCN in der Krise
Der 1. SC Norderstedt bleibt weiter in der großen Krise. Auch gegen Holstein Kiel reichte es vor nur noch 450 Besuchern nicht zu einem Punktgewinn - am Ende stand es 3:1 für die Gäste. Immer mehr in die Kritik gerät Trainer Caspar Memering. Doch der schwärmt von seinem ersten Job in der Oberliga: „Die Arbeit macht mir viel Spaß. Das ist doch eine schwere und anspruchsvolle Aufgabe hier, der ich mich gern stelle.“
Alles andere als anspruchsvoll waren allerdings die Leistungen seiner Spieler. Schon nach 20 Minuten hatten der Ex-Altonaer Rainer Menzel und Ariel Zaraté, der kleine Bruder des Nürnberger Wirbelwindes, eine 2:0-Führung herausgeschossen. Zwar konnte Andreas „Heini“ Kunze in der 76. Minute mit einem Handelfmeter (Zaraté sah dafür die Rote Karte) verkürzen, doch von einem Punktgewinn blieb Norderstedt genauso weit entfernt wie „Boß“ Horst Plambeck vom Bundespräsidenten-Amt. Im Gegenteil: Eggert Dolling stellte in der Schlußminute mit einem Elfmeter den Endstand her.
Wenigstens einen Punkt retteten die Amateure des HSV gegen Kickers Emden. Zu verdanken hatten die Hamburger das 1:1 (Tore: 0:1 Pankow, 4.; 1:1 Wojewski, 74.) dem überragenden Torwart Jan Hansen, der zudem noch einen Elfer hielt.Etwas enttäuscht verließ der ehemalige HSV-Star Horst Bertl die ehrwürdige Anlage am Rothenbaum. Er war aus Amerika (dort ist er jetzt Trainer) gekommen, um seine US-Schützlinge Peter Woodring (HSV) und John Wylie (Emden) zu sehen. Doch beide mußten verletzt mit ein und dem selben Krankenwagen ins Spital gefahren werden.
Dort endete auch der erste Auftritt von Thomas Gansauge im Dreß des SV Lurup. Der Ex-Elmshorner schoß seine Mannschaft in Braunschweig erst mit 1:0 in Führung, zog sich dann aber eine Rißwunde über dem rechten Auge und einen Nasenbeinbruch zu. Ohne ihn gab es für das Tabellenschlußlicht noch eine 1:3-Niederlage.
H.Borchardt
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