: Kein Parteifunk
■ Radio Bremen sendet 1994 keine Wahlspots
Radio Bremen strahlt nächstes Jahr keine Parteienwerbung für die Bundestags- und Europawahl aus. Das teilte der Sender am Freitag abend unter Hinweis auf das Radio- Bremen-Gesetz mit. Der Rundfunkrat habe eine entsprechende Entscheidung des Direktoriums „mit großer Mehrheit begrüßt“. Hintergrund der Bremer Initiative ist die Überlegung auch in anderen ARD-Anstalten, rechtsradikalen Parteien im Wahljahr 1994 kein Forum für Eigenwerbung zu bieten.
Radio Bremen will statt dessen zur Wahl aufrufen und „in journalistisch gestalteten Sendungen in Hörfunk und Fernsehen über alle demokratischen Parteien, ihre Kandidaten und Ziele berichten“. Angesichts der geringer werdenden Wahlbeteiligung sei eine Motivierung der Wähler notwendig. In redaktionell gestalteten Sendungen könne „ein erheblich höherer Informationsgehalt als in Wahlspots vermittelt werden“, hieß es.
Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder (SPD) war im Herbst mit einer Initiative zum Verzicht auf Parteienwerbung im Fernsehen bei seinen Amtskollegen gescheitert. Er hatte sich einem entsprechenden Vorschlag von NDR-Intendant Jobst Plog angeschlossen, der als erster einen solchen Verzicht gefordert hatte. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen