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Frist bis Dienstag

■ Elbtunnel:Wurden Daten unterschlagen?

Auf falschen Zahlen und fehlenden Angaben beruht der Planfeststellungsbeschluß für den Bau der vierten Elbtunnelröhre. Das versuchte der GAL-Abgeordnete Martin Schmidt erneut zu beweisen: „Es gibt noch nicht mal Angaben, wo die Autos herkommen und wohin sie fahren“, so Schmidt gestern vor der Presse.

Mit verkehrsplanerischem Spürsinn versuchte Straßenexperte Hans Dieter Schlange im Auftrag der GAL, im Machwerk der Baubehörde Ungereimtheiten aufzuspüren. Und tatsächlich reiht sich ein Detailfehler an den anderen, so sein Befund: So beruhen die Prognosen auf Zahlen aus dem Jahre '88; damals wurde geschätzt, daß im Jahr 2000 rund 105.000 Autos täglich durch die Elbtunnel fahren. Mittlerweile seien es schon 125.000 Fahrzeuge - Fazit: Alle weiteren Berechnungen sind Makulatur.

Denn mögliche Stauzeiten vor den Tunneleingängen könnten gar nicht realistisch berücksichtigt sein. Zudem seien die Schätzungen für die Steigerung des LKW-Verkehrs mit 24 Prozent wesentlich geringer als im Bundesdurchschnitt angegeben.

„Ja, aber das spricht doch nur für den Bau einer weiteren Röhre“, ließ die Baubehörde verlauten. Die Argumente der GAL seien „ideologisch und nicht sachgerecht“. Man werde unverändert „an der Absicht, die vierte Elbtunnelröhre zu verwirklichen“, festhalten - im Interesse Hamburgs.

Doch an das Gute in der Baubehörde glauben Schmidt und Schlange nicht. Die Unterschlagungen dienen nur dazu, alles billiger zu machen, vermutet Schlange: „Die Lärmschutzkosten können einfach nicht stimmen.“ So sind die Kosten für Entschädigungen der Anwohner gar gesunken: Wurden 1988 noch 480 Millionen Mark angesetzt, so sind es derzeit nur noch 474 Millionen.

„Die rund 8000 Bürger, die 1988 Einwendungen vorgelegt haben, wurden an der Nase herumgeführt“, so Schmidt. Am kommenden Dienstag ist Stichtag – bis dahin können Hamburger ihre Einwendungen noch ins Rathaus tragen. Katrin Wienefeld

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