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Senator gegen Verbot

■ Diskussion um „Beruf: Neonazi“

Gegen ein Verbot des Dokumentarfilmes „Beruf: Neonazi“ hat sich der parteilose Kultursenator Ulrich Roloff-Momin ausgesprochen. Bei der Erstaufführung in einem Weddinger Kino sagte Roloff-Momin in der anschließenden öffentlichen Diskussion, selten habe ihn ein Verbot so geärgert wie jenes, das das Frankfurter Amtsgericht kürzlich gegen den umstrittenen Dokumentarfilm erlassen habe. Er dagegen sei dafür, den Film im Fernsehen zu zeigen, verbunden mit der anschließenden Aufführung eines Filmes über die Massenmorde an den Juden im Dritten Reich. Ein Verbot, so Roloff-Momin weiter, solle offenbar nur kaschieren, daß gegen die Hauptfigur des Dokumentarfilmes, den Münchener Ewald Althans, polizeilich nicht vorgegangen werde. Die Vertreterin des Filmverleihs Unidoc kündigte in der kontroversen Debatte an, bei eventuellen Forderungen nach Rückzahlung der Filmförderung dieses Geld antifaschistischen Organisationen – wie die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) – zu spenden. Der Film war von mehreren Bundesländern gefördert worden.

Der ebenfalls anwesende Regisseur Bonengel wollte nach eigenen Worten zeigen, wie gefährlich der Neonazi Althans sei, wenn er zum Beispiel Jugendliche als „knetbare Masse“ bezeichnet. dpa

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