: Klimasünder enttarnt
Ein 300 Meter hohes Aquarium von der Größe eines Fußballfeldes könnte mit dem täglich in Deutschland verfahrenen Benzin gefüllt werden. Wer weiß das? Niemand, stellte die Delmenhorster Natur- und Tierschutzjugend bei ihrem Klima-Aktions-Tag kürzlich fest. Die befragten BremerInnen hatten auch keine Ahnung, daß bei der Verbrennung von einem Liter Benzin 2,4 kg CO2 entstehen. Konnten sie denn wenigstens sagen, wieviel Tonnen CO2 sie selbst jährlich produzieren?
Nur neun kannten die richtige Antwort: „13,4 Tonnen!“ Die anderen 126 blamierten sich, und einige äußerten als Ablenkungsmanöver Zweifel an dem Sinn der Umfrage. Dabei wollten die NaturschützerInnen doch nur den Informationsstand der unbewußten UmweltsünderInnen testen, damit die Wissenslücken demnächst gezielt gefüllt werden können.
Bei der Klimakonvention im fernen Rio hat die Bundesregierung versprochen, bis zum Jahre 2005 bis zu 30 Prozent der deutschen Emissionen zu reduzieren. Davon hatten immerhin 99 Befragte gehört. Und 108 sind mit der Klimapolitik der Regierung unzufrieden, 27 finden sie aber gut. „Wären Sie bereit, in Ihrem privaten Bereich konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des CO2-Austoßes umzusetzen?“ lautete die letzte Frage. Da sagten alle heftig ja S.L.
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