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Anklage im Mordfall Solingen

■ Vier mutmaßliche Täter wegen fünfachen Mordes angeklagt

Karlsruhe (dpa/taz) – Die vier mutmaßlichen Attentäter von Solingen müssen sich demnächst vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Die Generalbundesanwaltschaft hat sieben Monate nach dem Brandanschlag jetzt Anklage gegen vier junge Männer im Alter zwischen 16 und 24 Jahren wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen fünffachen Mordes, 14fachen versuchten Mordes und besonders schwerer Brandstiftung erhoben. Das teilte die Behörde am Donnerstag in Karlsruhe mit.

Die Angeschuldigten werden rechtsextremen Kreisen zugerechnet und sind seit dem Frühsommer in Untersuchungshaft. Gegen einen damals 16jährigen Jugendlichen wurde bereits am 31. Mai Haftbefehl erlassen. Aufgrund seiner Aussage wurden am 4. Juni ein weiterer 16jähriger sowie der 20jährige Christian B. und der 24jährige Markus G. aus Solingen verhaftet.

Die Ermittler gehen davon aus, daß der zuerst gefaßte Jugendliche im Vorraum des Hauses mitgebrachte Zeitungen mit einem Feuerzeug in Brand steckte, während der zweite 16jährige einen zuvor beschafften – nicht näher benannten – Brandbeschleuniger auf dem Fußboden ausschüttete. Die beiden jungen Männer im Alter von heute 20 und 24 Jahren sicherten nach Erkenntnis der Bundesanwaltschaft den Tatort in beiden Richtungen ab. Als Motiv nannten die Fahnder „Haß auf Ausländer“.

An der Täterschaft der vier Inhaftierten waren vor kurzem Zweifel aufgekommen. Die Haftbefehle blieben aber nach Prüfung durch den Bundesgerichtshof bestehen. Einer der Tatverdächtigen hatte sein ursprüngliches Geständnis inzwischen widerrufen.

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