: Bundeswehr fürchtet Angriff in Somalia
■ „Sicherheitssoldaten“ verlegt
Bonn (AFP/dpa) – Die Bundeswehr hat im Rahmen des regulären Truppenaustauschs 33 zusätzliche „Sicherheitssoldaten“ in den deutschen Somalia-Stützpunkt in Belet Huen verlegt. Dies teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag in Bonn mit. Was unter „Sicherheitssoldaten“ zu verstehen sei, wurde nicht mitgeteilt. Mit der bereits am 20. Dezember erfolgten Verlegung solle der deutsche UN-Verband für die Rückverlegung gestärkt werden. Insgesamt halten sich in Belet Huen derzeit noch 1.300 deutsche Soldaten auf. Ihr Abzug soll bis Ende März beendet sein.
Nach einem Bericht der Hardthöhe haben seit Mitte Dezember Somalier mindestens fünfmal versucht, in das deutsche Lager einzudringen. Die Bundeswehrwachen hätten mehrere Warnschüsse abgegeben. Im Verteidigungsministerium wird weiterhin mit einem sicheren „geordneten Abzug“ der deutschen Blauhelm-Soldaten gerechnet. Vorsorglich seien „natürlich Maßnahmen getroffen worden, um auf Eventualfälle – Angriffe von somalischen Bandenmitgliedern – eingestellt zu sein“, hieß es gestern. Bis jetzt gebe es aber keine Anzeichen dafür, daß es beim Abzug der Deutschen aus Belet Uen zu „schwerwiegenden Problemen“ kommen könnte. Die „Selbstschutzkomponente“ der deutschen Einheiten könnte „jederzeit, wenn es die Lage erforderlich macht, aus der Heimat verstärkt werden“. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Bundeswehr in der Nähe von Belet Uen einen Feldflughafen gebaut hat, der über eine „gesicherte“ neue Straße, die um die Wüstenstadt führt, erreicht werden kann. Die deutschen Soldaten könnten von da aus mit Transallmaschinen ausgeflogen werden.
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