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123.866 Westberliner ohne Job

■ Arbeitslosigkeit im Westen der Stadt hat höchsten Stand seit den fünfziger Jahren erreicht / Auch im Osten mehr Joblose

Die Arbeitslosigkeit in Westberlin hat Ende 1993 den höchsten Stand seit den späten fünfziger Jahren erreicht. 123.866 Männer und Frauen waren im Dezember erwerbslos. Ihre Zahl sei im vergangenen Monat nochmals um 1.137 gestiegen, so daß die Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 12,6 Prozent zugenommen habe, teilte das Landesarbeitsamt Berlin- Brandenburg gestern mit.

Im Ostteil der Stadt ist die Zahl der Menschen ohne Job um 972 auf 79.027 erstmals seit dem Sommer wieder gewachsen. Die Arbeitslosenquote ist von 12,9 Prozent auf 13,0 Prozent gestiegen, lag aber unter dem Vorjahreswert. Im Jahresdurchscnitt betrug die Zahl der Erwerbslosen in Westberlin 120.884 (1992: 109.037) und im Osten 83.040 (98.022). Die Quoten lagen bei 12,3 Prozent und 13,7 Prozent. Für Januar sei wegen vermehrter Entlassungen zum Jahresende damit zu rechnen, daß die Arbeitslosenzahlen deutlich zunehmen, erklärte das Arbeitsamt. In beiden Teilen der Stadt hätten arbeitsmarktpolitische Instrumente die Situation entspannt und einen stärkeren Anstieg der Erwerbslosigkeit im Dezember verhindert. So seien unter anderem Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) erheblich ausgeweitet worden. Allein in Ostberlin hatten von insgesamt 3.724 neu vermittelten Personen 49,4 Prozent eine ABM-Stelle erhalten.

Die Zahl der Kurzarbeiter ist dem Bericht zufolge in West- und Ostberlin deutlich gesunken. 6.283 arbeiteten in den westlichen Bezirken kurz, 40,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im Osten waren 3.324 Personen betroffen, 54,8 Prozent weniger als im Dezember 1992. In ganz Berlin haben weniger junge Leute als im Vorjahr einen Arbeitsplatz gesucht. Der Anteil der Frauen an der Gesamtarbeitslosigkeit ist im Westen von 42,2 Prozent auf 41,8 Prozent gesunken. Im Ostteil hatten 42.893 keine Stelle, was einem Anteil von 54,3 Prozent entsprach.

Die meisten Männer verloren ihre Jobs in den Metall- und Elektriker-Berufen, in der Verkehrs-, Lager- und Transportbranche und in den Bauberufen (West). In Ostberlin kamen Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe hinzu. Während im Westen die Zahl arbeitsloser Ausländer weiter auf 27.803 gestiegen ist, nahm sie im Osten auf 3.182 ab. dpa

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