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Eine Bleibe für Könige und Bauern

■ Hamburger Schachklub: Sonntag gegen den SC Stadthagen

Der nächste Zug der Schach-Bundesliga steht bevor. In der sogenannten Pärchenrunde empfängt der Hamburger SK, der sich nach vier Runden bereits Platz fünf zu sichern wußte, den SC Stadthagen, seinen diesjährigen Reisepartner. (Schule Käthnerkamp, Brucknerstraße 1 in Barmbek, 10 Uhr)

Der gegnerische SC zählt in dieser Saison sechs Großmeister zu seiner Equipe und gilt ohnehin als ernsthafter Meisterschaftsanwärter. Dank ihres Förderers Heiko Kuhlmann, selbst aktiver Spieler in Stadthagens Vierter, konnte der Klub einen bemerkenswerten Aufstieg von der Landes- in die Bundesliga vollziehen. Aber auch der HSK ist keineswegs chancenlos, denn der nominellen Überlegenheit der Gegner steht hier ausgeprägter Team- und Kampfgeist entgegen.

Der Hamburger Klub hat sich zu einem regionalen Tummelplatz junger Talente entwickelt, von denen besonders Großmeister Matthias Wahls zu den wesentlichen Leistungsträgern zählt. Für das Spitzenbrett wurde der Londoner Theorie- und Kombinationsexperte John Nunn verpflichtet, der die Hamburger auch schon in den 80er Jahren durch sein Mitwirken beglücken konnte.

Mit seinem Gründungsjahr 1830 ist der HSK der am längsten bestehende Schachklub Deutschlands. Aus ihm gingen 1958 auch der Hamburger Schachjugendbund und 1970 die Deutsche Schachjugend hervor. Verantwortlich hierfür war Christian Zickelbein, der 1985 dann schließlich den Vorsitz des Klubs übernahm. Die Tatsache, daß es über die Jahre hinweg des öfteren gelang, neue Maßstäbe zu setzen, bedeutet andererseits nicht zwingend eine finanziell gesicherte Zukunft. Sponsoren, die bei vielen westeuropäischen Vereinen die Rückendeckung übernahmen, lassen sich hierzulande schwerlich finden. Trotz dahingehender Engpässe plant man, ein neues Vereinsheim zu errichten, um die bisherige Bleibe im Holsteinischen Kamp abzulösen. Die Finanzierung für das Projekt, das seinen Platz an der Mundsburg bekommen soll, ist weitgehend gesichert. Für die Realisierung des Heims fehlt allerdings noch das grüne Licht zweier Ämter, die sich unter anderem aus wohnungspolitischen Gründen querlegen. Zickelbein, auf eine baldige Einigung hoffend, zeigt sich dennoch optimistisch, zumal der angepeilte Bauplatz wenig Voraussetzungen für anderweitige Verwendungen bietet. Bis zur Überwindung der Hindernisse und der Fertigstellung des Vereins-Traumes trifft man sich im Oberstufentrakt des Margaretha-Rothe-Gymnasiums (Langenfort 5). taz/jawo

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