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Mord in Santa Fu

■ 52jähriger Häftling tot aufgefunden

Er verbüßte seit 1988 seine achtjährige Haftstrafe in der JVA Am Hasenberge (Santa Fu) wegen Vergewaltigung, Raub und Körperverletzung. Gestern morgen wurde der 52jährige J. tot in seiner Einzelzelle aufgefunden. Dem Beamten, der um 6 Uhr früh die Zelle aufschloß, war nichts aufgefallen. Erst als J.s Freund den Beamten bat, nach J. zu schauen, entdeckte man die Leiche. Wahrscheinlich führten Verletzungen am Schädel zum Tod.

Der genaue Todeszeitpunkt konnte noch nicht ermittelt werden. Möglich ist, daß J. schon vorgestern starb, denn die Leichenstarre hatte beim Auffinden schon eingesetzt. Der Beamte, der J. vorgestern abend in der Zelle einschloß, gab zu Protokoll, er habe J. an der Schulter berührt, daraufhin habe dieser „ein Geräusch“ von sich gegeben. Irgendwelche Verletzungen habe er nicht bemerkt. Nun muß die Gerichtsmedizin den Todeszeitpunkt feststellen. Einen Obduktionsbericht erwartet die ermittelnde Mordkommission heute im Laufe des Tages.

Das Mordmotiv ist noch unklar. J. galt als ruhiger, nicht gewalttätiger Gefangener ohne Suchtprobleme. Seine Zelle lag im obersten Stock der C-Station, ein etwas privilegierter Bereich in Santa Fu. Der letzte Mordfall in Santa Fu ereignete sich 1979. Der Täter konnte bis heute nicht ermittelt werden.

AB

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