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■ BasketballIsiah der Glückliche

Berlin (taz) – Seit Isiah Thomas ein hervorragendes Angebot der New York Knicks zuflatterte, läuft alles glänzend für den 32jährigen. Verschreckt durch die Aussicht, inmitten der derzeitigen Misere auch noch ihren erfahrenen All- Star zu verlieren, reagierten die Detroit Pistons, die von 30 Spielen erst acht gewonnen haben, ihrerseits mit einer verlockenden Offerte. 55 Millionen Dollar kassiert Thomas für einen Vertrag auf Lebenszeit, darüber hinaus wurden ihm ein Vorstandsjob nach Karriereende und zehn Prozent der Anteile des Klubs garantiert. Als Zugabe wurde er dann noch ins WM- Team der USA für Toronto berufen, jene Mannschaft, die euphemistisch als „Dream Team II“ bezeichnet wird. Für das originale Dream Team war der Freund von Magic Johnson 1992 wegen seiner Querelen mit Michael Jordan nicht berufen worden.

Sauer über die Entscheidung des Verbandes ist Kevin Johnson (Phoenix Suns), der fest geglaubt hatte, den durch den Ausfall des verletzten Tim Hardaway (Golden State) freigewordenen WM-Platz zu bekommen. „Vielleicht spiele ich einfach für ein anderes Land“, grantelte K.J., „vielleicht das brasilianische Team. Ich bin sicher, daß irgendeiner meiner Vorfahren dort Verbindungen hatte.“

Bereits vor der Absage von Isiah Thomas hatten sich die New York Knicks anderweitig getröstet. Sie holten Derek Harper von den desolaten Dallas Mavericks, die erst zwei Saisonspiele gewonnen haben. Harper, der nach einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit dem autoritären Dallas-Coach Quinn Buckner händeringend um die Wechsel-Genehmigung gefleht hatte, blühte in seinem ersten Spiel, das er als Point Guard für den Meisterschaftsfavoriten aus New York bestritt, förmlich auf. „Bei den Spielzügen, die er kennt, macht er seinen Job gut“, lobte Pat Ewing. Nicht überliefert sind die Kommentare, die Tony Campbell zu dem plötzlichen Spielerwechsel abgab. Er wurde von den Knicks zur Kehrseite der Medaille ausersehen und für Harper nach Dallas abgeschoben.Matti

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