piwik no script img

Kaufhof frißt Horten

■ Konzentration im Kaufhausgewerbe auf nur noch zwei Konzerne

Hamburg (dpa) – Im deutschen Kaufhausgewerbe wird es wohl demnächst nur noch zwei Konzerne geben. Beim Bundeskartellamt ist nach Informationen des Spiegel die Übernahme der Horten AG durch die Kölner Kaufhof- Gruppe angemeldet worden. Vor zwei Monaten erst hatte Karstadt, der größte deutsche – und europäische – Warenhauskonzern, beschlossen, sich Hertie, den Branchendritten, einzuverleiben. Nun frißt der zweitgrößte deutsche Kaufhauskonzern Kaufhof den Branchenvierten Horten. Über die Fusion Karstadt-Hertie will das Bundeskartellamt bis zum 12. März befinden. Dazu will es die Wettbewerbslage in einzelnen Großstädten prüfen.

Die Metro-Tochter Kaufhof verfügt bereits über zwölf Prozent des Horten-Kapitals und will jetzt von der Westdeutschen Landesbank weitere 26 Prozent Horten- Anteile übernehmen. Bei der komplizierten Gesellschaftsstruktur ermögliche dies eine Stellung wie ein Mehrheitsaktionär. Weitere Horten-Aktionäre wie Versicherungen, der Kaufring und möglicherweise Woolworth wollten Kaufhof zur Mehrheit verhelfen.

Horten hatte im 1. Halbjahr 1993 seinen Umsatz mit 41 Warenhäusern um 4,5 Prozent auf 1,3 Milliarden DM gesteigert, doch der Umsatz des Gesamtkonzerns war um 2,3 Prozent geschrumpft. Bei Kaufhof war es gerade umgekehrt gewesen. Bei steigendem Gesamtumsatz war der Warenhausumsatz um 1,6 Prozent geschrumpft.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen