Hilton nein, Hilton ja

■ „Rep-light“ in Weimar unwillkommen

Frankfurt/Main (taz) – Im Büro von Ex-FDP-Frontmann Manfred Brunner (46) in München ist man „verbittert“. Weil die Leitung des Hilton in Weimar massive Proteste befürchtet und es eine Bombendrohung gegeben haben soll, darf Brunner seine neue Partei rechts von CDU/CSU dort nicht aus der Taufe heben. Die Gründung ist für Sonntag geplant.

Und daß der Ex-Büroleiter von EG-Kommissar Martin Bangemann (FDP), der vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Vertrag von Maastricht klagte, in ganz Thüringen nicht willkommen ist, hat in München für „zusätzliche Verbitterung“ gesorgt, wie Brunners Mitarbeiterin Wandrei der taz sagte. Eine neue Rechtspartei, so hatte der Innenminister von Thüringen, Schuster (CDU), gestern erklärt, sei schließlich „gefährlicher als die Reps oder die NPD“. Er wolle die Parteigründung vom Verfassungsschutz beobachten lassen. Im Spiegel nannte der Fraktionschef der bayerischen SPD, Albert Schmid, die von Brunner und anderen „gestandenen Konservativen“ gewollte neue Partei bereits „Rep light“.

Orientieren soll sich die neue Rechtspartei am „Modell Haider“, auch das Startgeld soll aus der Alpenrepublik kommen. Ein Name ist schon gefunden: „Bund freier Bürger“ (BfB). Brunner sagte der taz, die mögliche Beobachtung durch den VS sei „ein Skandal“. Man sei „liberal-konservativ“. Trotz Absage des Weimarer Hilton-Hotels solle der BfB am Sonntag in Weimar gegründet werden. Einen genauen Ort nannte er nicht. Im Hilton Berlin hingegen durfte gestern eine Veranstaltung mit Brunner über die Bühne gehen. Dies bestätigte die Leitung des Hotels. Im Rahmen eines rechten „Dienstags-Kreises“ (Kommunikationsagentur Pieper und Partner, Berlin) sprach Brunner dort über den Maastricht-Vertrag. kpk/kotte