: Kürzere Wege zur Schmerztherapie
■ Schmerz laß'nach: Ärzte und Spezialzentren wollen enger zusammenarbeiten
Hannover. Für ein neues Konzept zur Zusammenarbeit von Klinik und Praxis bei der Behandlung von Schmerzkranken haben sich führende Schmerztherapeuten in dieser Woche bei einer Tagung in Hannover ausgesprochen. Es müsse eine einfachere und vor allem effizientere Zusammenarbeit zwischen den niedergelassenen Ärzten und den schmerztherapeuthischen Zentren gefunden werden, sagten Teilnehmer auf dem Symposium der Ärztekammer Niedersachsen. Ein entsprechendes Modell solle nun gemeinsam mit den Krankenkassen erarbeitet und dann flächendeckend in Niedersachsen eingeführt werden.
Der „tägliche Schmerz“ ist vielen nur allzu bekannt: In Deutschland leiden über sieben Millionen Menschen an chronischen Schmerzen wie Migräne, Rücken-, Kreuz- oder Bauchschmerzen, erläuterte Dietrich Jungck, ein Internist aus Hamburg, auf dem Symposium. Rund 720.000 der Betroffenen lebten in Niedersachsen. Jeder zehnte Patient weise zudem problematische Schmerzkrankheiten auf, die einer speziellen Behandlung bedürften. Nach wie vor gebe es bundesweit lediglich etwa 200 schmerztherapeutische Einrichtungen, sagte Jungck; der Bedarf liege hingegen bei etwa 2000 Zentren.
Für viele wird der tägliche Schmerz nicht nur zum täglichen Begleiter, sondern auch zum Verhängnis. Nach Auskunft des Verbandes Deutscher Ärzte für Schmerzthearpie werden in Deutschland pro Jahr 2000 bis 3000 Selbstmorde begangen, deren Ursache nicht aushaltbare chronische Schmerzen seien. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen