■ Die populäre Konzertführerin: Extremjazz und Punkparty
Gleich heute abend wird mensch im Römer erleben können, was allgemein unter „Clubshow“ zu verstehen ist; nämlich in einem möglichst kleinen Laden möglichst livetaugliche Musik zu machen. Zu diesem Anlaß werden dort um 21 Uhr die Ex-New Waver „The Jazzbutcher“ ihren intelligenten Pop ohne Popanspruch ans Publikum verfüttern.
t
Wayne Horvitz ist wohl ein wichtiger Musiker (sprich: Keyboarder), so daß seine Formation denn auch „Horvitz & Pigpen“ heißt. Vormals noch bei „The president“ hat es ihn nun nach Seattle gezogen, um seinen gepflegten Minimalismus mit neuen Musikern fortzuführen. Daß dabei am Freitag eher „Painkiller“-vergleichbarer Extrem-Jazz (nach vager Auskunft der taz-Jazzfraktion) herauskommt, dürfte dem Publikum im Kito hoffentlich bewußt sein. Nicht leicht verdaulich, aber warum auch? Beginn 20.00 Uhr.
t
Wenn am Sonntag versucht wird, Metal der progressiveren Art in Verbindung mit dem Begriff „Hardcore“ zu bringen, so geht dies sicherlich ziemlich daneben. Zwar berufen sich Bands wie „Pro Pain“ immer wieder auf irgendwelche Hardcore-Wurzeln, aber daß HC mehr als nur belanglose Musik und Verkaufsmasche ist, erkennt weder jene Band, noch das 15- jährige wild konsumierende Kid im Publikum.
Noch mehr egal wird diese Abgrenzungsdebatte aber wohl „Spudmonster“ und „Life of Agony“ sein, denn letztendlich geht es beim diesjährigen Wild- Side-Festival auch um Metal - und dafür ist die gebotene Band- Mixtur recht vielfältig, gerade auch, da lokale Größen einmal mitmucken dürfen. Der Pit (vorderer Teil des Publikums, der wild rumslammt, Anmerkung der Redaktion) trifft sich am Sonntag ab 19.00 Uhr im Aladin.
t
Wem etwas mehr nach Ehrlichkeit zumute ist, der wird am gleichen Abend sicherlich lieber ins Freizi Friesenstraße kommen, um die junggebliebenen Altpunks von „Korrupt“ bei ihrer Record Release–Party anläßlich ihrer zweiten Single- Veröffentlichung zu feiern. Obwohl der Sonntagabend an sich ja ein sehr unpunkiger Zeitpunkt ist, wird dank gutem Ruf von Band und Veranstaltungsort sicher die richtige Feierlichkeit aufkommen, zudem noch die englischen „Nessun Dorma“ live dabei sind. Beginn ist ab 20.00 Uhr.
h-no
h-no
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen