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„Nicht spalten lassen“

■ Flüchtlinge wehren sich gegen Vereinnahmung

Flüchtlinge haben es nicht leicht: In Politik, Wirtschaft und im öffentlichn Leben werden sie nur verteten, sie selbst haben nichts zu sagen. Die Abschaffung dieser Stellvertreterpolitik und die inhaltliche Bedeutung des Begriffes Flüchtling waren Themen des Treffen des Arbeitskreises Flüchtlingsselbstorganisation im Cafe Siesta bei Faust.

Im September 1993 hatte die erste landesweite Flüchtlingskonferenz die Gründung einer Dachorganisation ohne Beteiligung von Deutschen beschlossen. Es sei an der Zeit, daß sich Flüchtlinge selbst vertreten, hieß es damals in einer Resolution. In Hannover mußten die zwölf VertreterInnen aus sieben Staaten feststellen, daß viele Fragen ungeklärt sind. Die Schwierigkeit beginnt bereits beim Begriff Flüchtling. „Wir dürfen uns nicht in unzählige Gruppen spalten lassen“, warnte der Koordinator für Flüchtlingssozialarbeit in Braunschweig, Anwar Hadeed. Flüchtling sei jedeR, welcheR in Deutschland diskriminiert und benachteiligt werde.

Obwohl sie einen rechtlich anderen Status haben, faßt Hadeed MigrantInnen oder Vertragsarbeiter ebenfalls unter den Begriff. Flüchtlinge seien auch die Frauen und Männer, die inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen. Das schütze sie nicht vor Diskriminierung und Benachteiligung.

Für eine Erweiterung des Flüchtlingsbegriffs sprach sich auch Fatma Vogel, Vorstandsmitglied der Psychosozialen Beratungsstelle „Azadeh“ in Braunschweig, aus. Am Ziel, darin waren sich die TeilnehmerInnen des Treffens einig, soll festgehalten werden. Eine Dachorganisation sei eine wichtige Voraussetzung um die Selbstvertretung von Flüchtlingen und MigrantInnen in Kommunen, Ländern und im Bund fest zu verankern.

Der AK fühlt sich von keiner Partei vertreten, und befürchtet eine Vereinnahmung als Wahlkampthema. Das nächste Treffen findet im März in Braunschweig statt. Nada Nangia

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