: Jubiläums-Bonbon für Kunsthalle
Im August 1869 erhielt die Hamburger Kunsthalle ihr erstes eigenes Gebäude - das fällige 125-jährige Jubiläum wird mit drei Publikationen, aber ohne speziellen Festakt begangen werden. Die Feiern werden auf die Eröffnung des neuen Erweiterungsbaus 1996 verschoben. Als besonderes Jubiläums-Bonbon werden jetzt im Sommer als einzige Station in Deutschland sechzig weltberümte Meisterwerke aus dem Guggenheim-Museum zu Gast sein. Von frühen Picassos, Braques und Chagalls, über Delaunays Eifelturm, sechs Kandinskys, vier Miros und zwei Mondrians zu einem Bacon-Triptychon von 1960 spannt sich der Bogen über 50 Jahre klassische europäische Moderne. Die Ausstellung wird von Hein Gas gesponsert.
„Lassen Sie uns über Kunst, nicht über Geld reden“ meinten die Manager der Gasversorger, die mit ihrem Engagement auch ihr eigenes 150-jähriges Firmen-Bestehen feiern wollen. Ansonsten stellte Direktor Uwe M. Schneede gestern das Jahresprogramm des Hauses vor. Die alten Meister sind mit zwei Ausstellungen des Kupferstichkabinetts vertreten: Zeichnungen von Rembrandt und seinem Kreis ab Oktober und ab Mai Radierungen des barocken Vedutenstechers Giovanni Battista Piranesi.
Der Hamburger „Architektursommer“ wird am 11. Mai mit einer Darstellung des Baumeisters des dritten Kunsthallenhauses, Oswald Matthias Ungers, eröffnet. Aktuell ist Georg Baselitz dabei, in der Rotunde seine bisher größte Ausstellung von Holzskulpturen aufzubauen, Eröffnung wird am 17. Februar sein. Ende Februar wird der Bildzyklus gezeigt, die der Berliner Max Liebermann im Auftrage des ersten Kunsthallendirektors Alfred Lichtwark zwischen 1890 und 1910 in Hamburg gemalt hat.
Ab Mai wird dem Düsseldorfer Bildhauer Thomas Schütte die erste große Ausstellung ausgerichtet und ab Mitte Juli in der Kuppel „Arena“, eine großes, autobiographisches Ensemble von Joseph Beuys aus dem Besitz des Dia Center for the Arts in New York aufgebaut. Den Abschluß bildet im Dezember die Schau „Edvard Munch und Deutschland“, in der mit bedeutenden Leihgaben aus Oslo erstmalig die Beziehungen des berühmten Norwegers zu deutschen Kollegen, Freunden, Sammlern und Händlern in den Jahren 1892-1907 aufgezeigt werden. Hajo Schiff
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