500.000 Mark für Bosnien

■ Niedersachsen will künftig mehr Großprojekte fördern

Das Land Niedersachsen will seine Hilfe für die Menschen im ehemaligen Jugoslawien neu organisieren. Statt vieler kleiner sollen künftig wenige ausgewählte Großprojekte vor allem in Zentralbosnien gefördert werden.

Gerhard Gitzler vom niedersächsischen Bundesratsministerium, kündigte den Mitarbeitern des Bosnien Komitees an, daß das Land 500.000 Mark für humanitäre Projekte bereitstelle. Von diesem Geld soll ein Projekt in Tuzla, das nach dem Vorbild von Medica Zenica arbeitet, mit 110.000 Mark unterstützt werden. Vorgesehen ist eine Betreuung von kriegstraumatisierten Frauen und Kindern.

Die Gründerin des Projektes in Zenica, Monika Hauser, und zwei ihrer Mitarbeiterinnen berichteten in dieser Woche auf Einladung des Bosnien Komittes im Pavillon über die aktuelle Lage. Die Stadt Zenica, in der etwa 120.000 EinwohnerInnen und rund 50.000 Flüchtlinge leben, hat seit Monaten kein Hilfstransport mehr erreicht. Die Blockade müsse sofort aufgehoben werden. „Andernfalls sterben 90 Prozent der EinwohnerInnen“, warnte Monika Hauser. Betroffen seien vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen.

Außerdem kritisierte sie die Blauhelme der Vereinten Nationen. Die Soldaten verteidigten ausschließlich sich selber. „Dafür brauchen wir sie nicht“, sagt Monika Hauser. Die Informationsblockade der Serben führt ihrer Meinung nach dazu, daß in Deutschland niemand mehr von Angriffskrieg und Massaker spreche, sondern lediglich von Bürgerkrieg und Kämpfen. Wer wie der iberale Außenminister Kinkel eine „Teilungspolitik“ betreibe, der verfolge eine rassistische Politik.

Das Bosnien-Komitee Hannover sammelt Geldspenden, um Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter nach Bosnien zu bringen. Kontakt über Barbara Weber und Christoph Sure, Tel.: (0511) 34 45 58.

nn