: Mindestens 30 Verletzte
■ Schlägereien nach Anti-Reps-Demo
Hannover Mindestens 30 Menschen sind nach Polizeiangaben bei gewalttätigen Auseinandersetzungen am Freitagabend in Hannover verletzt worden. Zu den Schlägereien kam es im Anschluß an eine Demonstration gegen eine Wahlkampf-Veranstaltung der rechtsradikalen Republikaner. Starke Polizeieinsatzkräfte waren mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen rund 400 AnhängerInnen autonomer Gruppen vorgegangen. Dabei erlitten laut Polizei 25 Polizisten leichte Verletzungen. Fünf Demonstrierende mußten wegen Augenreizungen durch Reizgas ärztlich behandelt werden. Die Polizei nahm 13 Demo-TeilnehmerInnen vorübergehend fest.
Nach einer friedlichen Kundgebung mit rund 2.000 TeilnehmerInnen warfen laut Polizei Autonome mit Steinen und Knallkörpern und schossen mit Leuchtraketen in die Reihen der Polizisten. Die Polizei habe durch ihren massiven Einsatz einem möglichen Angriff der Autonomen auf den Eingang des Congreß-Centrums zuvorkommen wollen, sagte der Einsatzleiter. Die rund 500 TeilnehmerInnen der Rep-Veranstaltung gelangten wie Republikaner-Chef Franz Schönhuber unter Polizeischutz in den Veranstaltungssaal. Bei ihnen wurden 39 Waffen sichergestellt, darunter Schreckschußpistolen.
Die Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen in Niedersachsen, Gila Altmann, kritisierte den Einsatz der Polizei als „unverhältnismäßig und brutal“. Auch das Fehlverhalten einzelner Jugendlicher rechtfertige dies nicht. Während der Kundgebung am Freitag nachmittag hatten Bundesratsminister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen), Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) und der Vorsitzende der IG-Metall in Niedersachsen, Jürgen Peters, vor den „rechtsradikalen Rattenfängern“ gewarnt.
dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen