Uni-Ost gebongt

■ Deputation beschließt Bebauungsplan

Die Deputation für Stadtentwicklung hat gestern den umstrittenen Bebauungsplan 2007 zur für das Gebiet Uni-Ost beschlossen. „Damit hat die Firma Siemens die Sicherheit, auf dem Gelände ihre 13 Betriebsstätten in einem modernen Neubau konzentrieren zu können“, erklärte Stadtentwicklungssenator Ralf Fücks (Bündnis90/Die Grünen) nach der Sitzung. Gleichzeitig lasse der Beschluß Raum für mögliche Flächenverschiebungen. „Wenn Siemens einen anderen Flächenzuschnitt haben will, dann wird sich die Deputation erneut damit befassen.“

Umweltschützer Gerold Janssen, der von den insgesamt 12 Hektar des Bebauungsplanes fünf Hektar naturbelassener Wildnis erhalten und aus dem Bebauungsplan ausgeklammert haben wollte, war nach der Deputationssitzung verärgert. „Wenn der politische Wille fehlt, dann findet man auch keinen anderen Weg. Das, was jetzt kommt, ist die Vernichtung der Natur.“ Janssen kündigte „tausendfache Einwendungen“ gegen das Planfeststellungsverfahren zur Beseitigung der Gräben auf dem Gelände an.

Senator Fücks erklärte dagegen, daß eine „ökologische Insel innerhalb von Autobahnzubringern städtebauliche nicht sinnvoll“ sei. Der Beschluß zum Bebauungsplan sei ein „Stück Innenentwicklung in der Gewerbeflächenpolitik“, das Gebiet versorgungstechnisch erschlossen, eine Straßenbahnanbindung geplant und die Anbindung an das Fernwärmenetz. Außerdem habe die Deputation einen Planaufstellungsbeschluß zur Sicherung von 85 Hektar Ausgleichsflächen im Oberblockland beschlossen.

Begeistert ist der Stadtentwicklungssenator allerdings auch nicht vom Deputationsbeschluß. „Städtebaulich macht die Bebauung Sinn, aus ökologischer Sicht ist sie ein herber Verlust.“ mad