Tapete: Kleb Dir lieber keine

■ Im Angebot: Aufgepaßt beim Tapetenkleben – krebsverdächtiges Formaldehyd ist enthalten / Schaummittel machen das Gebiß für Karies anfällig

Tapeten sind längst nicht nur schmucke Wanddekoration, wie ein Test des Frankfurter Öko-Test- Magazins vergangenes Jahr zeigte. Kunstharze sorgen dafür, daß die feuchte Tapete nicht zu leicht reißt, können aber gleichzeitig krebsverdächtiges Formaldehyd abgeben. Weil sie zudem die Dampfdurchlässigkeit verringern und sich dadurch sehr viel leichter Schimmel bilden kann, werden Tapeten oft zusätzlich mit Pilzmitteln behandelt.

In der „Biofa-Rauhfaser-Tapete“ haben die vom Öko-Test- Magazin beauftragten Labors keine Fungizide gefunden und nur geringe Mengen Schwermetalle und Formaldehyd, das von Natur aus im Holz vorkommt.

Die „Biofa-Rauhfaser“ besteht „zu zwei Dritteln aus Holzschliff und Holzspänen aus der Produktion von Möbelherstellern, die unbelastetes Vollholz verarbeiten“, so die Auskunft des Tapeten-Herstellers.

Doch für das letzte Drittel verwendet Biofa Zellstoff. Weil es für die Umwelt jedoch besser wäre, Altpapier einzusetzen – was etliche Mitanbieter tun –, kann man die „Biofa-Tapete“ nur mit Einschränkung empfehlen.

Die 3,35-Meter-Rolle kostet 17,50 DM. Die Firma Biofa, Dobelstraße 22 in 73087 Boll, Telefon: 07164/94 050, gibt Auskunft über Bezugsmöglichkeiten.

Amerikanische Wissenschaftler haben schon vor Jahren herausgefunden, daß das Schaummittel Natriumlaurylsulfat (NLS) das Gebiß für Karies anfälliger machen kann. Die Zahnpasten-Hersteller kennen diese Untersuchungen zwar. Sie verweisen aber gerne auf Tests, die dem Tensid Unbedenklichkeit bescheinigen. NLS, das für den frischen Schaum im Mund sorgt, steckt immerhin in jeder dritten Paste, wie der Zahnpasta-Test in dem neuen Öko-Test--Sonderheft Kosmetik zeigt.

Schaumschläger schaden den Zähnen

Die „Calendula Zahncreme“ von Natura House enthält weder NLS noch andere Tenside. Die Paste besteht aus Kalziumkarbonat, das die mechanische Putzwirkung der Bürste unterstützt. Hinzu kommen entzündungshemmende Pflanzenextrakte wie Calendula und Hamamelis.

Die „Calendula Zahncreme“ enthält zudem keine schleimhautreizenden halogenorganischen Verbindungen und kein krebsverdächtiges Formaldehyd zur Konservierung, wie einer der Labortest zeigte.

Wegen des überflüssigen Umkartons kann man die Paste jedoch nur eingeschränkt empfehlen. Er soll allerdings bis Ende Februar abgeschafft werden.

Die „Calendula Zahncreme“ gibt es in Bioläden und in einigen Apotheken. Sie kostet zwischen 4,95 DM und 5,65 DM.