Mörderische Spur

■ Kunstkauf bei „Russen-Mafia“

Dem Privatsender RTL ist es nach eigenen Angaben gelungen, russischen Kunstschiebern wertvolle Kunstwerke abzukaufen, darunter ein seit dem Zweiten Weltkrieg vermißter Kupferstich von Albrecht Dürer. Die Schieber sollen Angehörige der „Russen- Mafia“ sein, der auch zwei Morde an Ikonenhändlern in Berlin zugeschrieben werden. Die Reporter hätten bei Recherchen in Hamburg Kontakt mit den Russen aufgenommen. Ihnen seien Kunstwerke angeboten worden, von denen sie drei nach einer Echtheitsprüfung kauften. Die Schätze sollen aus russischen Geheimarchiven stammen und von der Roten Armee nach dem Krieg wegtransportiert worden sein. Sie gehörten der Bremer Kunsthalle und seien jetzt dem Museum zurückgegeben worden. „Die russischen Kontaktmänner sagten uns, daß sie jedes Kunstwerk aus russischen Museen oder Geheimarchiven beschaffen könnten“, sagte RTL der Nachrichtenagentur ddp/ADN. Den Namen der Kontaktmänner wollen sie aber geheimhalten. Die Moskauer Organisation wird auch im Zusammenhang mit den Morden an den in Berlin ansässigen Kunsthändlern Avraham G. im Januar 1994 und Witalij L. im Dezember 1993 genannt. Die Berliner Polizei hatte im vergangenen Monat einen Tatverdächtigen in dem Fall festgenommen. ADN